In dieser kleinen Beitragsreihe erfahrt Ihr, wie es funktioniert, dass Euer WordPress auf Deutsch verfügbar ist – und was die Gründe sein können, wenn das bei Teilen Eurer Website nicht vollständig gelingt.
Es geht hier natürlich um die selbstgehostete Version, die Ihr von wordpress.org beziehungsweise de.wordpress.org herunterladen könnt.
Da es scheinbar zwei Varianten (mindestens) gibt, müsste es da ja auch irgendwelche Unterschiede geben, richtig? Richtig!
Variante 1: Standard-Installation
Wenn Ihr Euer WordPress als ZIP-Datei von wordpress.org habt und installiert, wird die berühmte 5-Minuten-Installation mit einem Menu zur Sprachauswahl starten.
Wer einfach weiterklickt, wird die Installationsanweisungen auf Englisch sehen – genauso wie die Bedienoberfläche des fertig installierten WordPress.
Und wenn Ihr dann weitermacht und zu den Standard-Themes weitere dazuinstalliert und auch noch ein paar Plugins ergänzt, werdet Ihr alle Texte im Backend und auch die Standard-Elemente auf Eurer Website in Englisch vorfinden. Es ist dann die Rede von categories und pages, older posts in der Navigation und Ihr lest das berühmt-berüchtigte leave a reply.
Variante 2: deutschsprachige Standard-Installation
Hierbei ladet Ihr die ZIP-Datei von de.wordpress.org.
Rein technisch gesehen unterscheidet sich diese Download-Datei nur marginal von der Originalversion. In der Anwendung wird der Unterschied aber sofort deutlich: schon ab dem ersten Installationsschritt sind alle Hinweise in Deutsch zu sehen und auch das Backend des fertigen WordPress ist ohne weiteres Zutun auf Deutsch.
Ein Blick in die enthaltenen Dateien bringt Klarheit: in der deutschen Version gibt es einen Ordner, der im Original nicht vorhanden ist, und zwar /wp-content/languages/
. Darin finden wir 4 Dateinamen doppelt, einmal mit der Endung .mo
, einmal mit .po
. Auch die zwei zusätzlichen Unterordner enthalten solche .mo
– und .po
-Dateien.
Genau diese Dateien machen den Unterschied – sie ermöglichen WordPress auf Deutsch!
WordPress-Sprache einstellen
Das unglaublich tolle an WordPress ist die Flexibilität, die Ihr mit der Spracheinstellung habt, denn: egal, welche ZIP-Datei Ihr (oder ein eventuell benutzter 1-Click-Installer) verwendet habt – mit wenigen Klicks lassen sich die deutschen Sprachdateien nachinstallieren und so Eure Website auf Deutsch erscheinen. Cool, oder?
Die entsprechende Einstellung nehmt Ihr im Dashboard vor, unter Einstellungen > Allgemein
. Ganz nach unten scrollen, dort steht Sprache der Website
. Im Pop-Up-Menu findet Ihr eine riesige Liste verfügbarer Sprachen. Einfach Deutsch auswählen, kurz warten, fertig. WordPress hat nun alle benötigten .mo und .po-Dateien heruntergeladen und im richtigen Ordner abgelegt. Dashboard neu laden, fertig.
Und was ist mit Plugins? Und Themes?
Hierbei funktioniert die Sache im Prinzip genauso: Sobald man ein Plugin oder Theme in einem deutschsprachigen WordPress installiert und aktiviert, erkennt das System, welche Sprache im Backend eingestellt ist. Da ein Theme oder Plugin aber in der Regel ohne eigene Sprachdateien ausgeliefert wird, fehlen diese für Deutsch – was dem Admin unter dem Menupunkt Aktualisierungen angezeigt wird.
Die fehlenden .mo/.po-Dateien lassen sich nun mit einem Klick installieren, abgelegt werden sie unter /wp-content/languages/plugins/
und /wp-content/languages/themes
. Damit ist WordPress sowohl im Backend als auch im Frontend komplett auf Deutsch eingestellt. Zumindest in der Theorie.
In der Praxis ist es oft so, dass trotz der oben beschriebenen Schritte einige Textstellen existieren, die nicht übersetzt sind. Wie das zustande kommt, was die häufigsten Ursachen sind und wie man diese abstellen kann, erfahrt Ihr in Teil 2 dieser kleinen Reihe. Teil 3 schließlich zeigt Euch, wie diese Sprachdateien überhaupt entstehen, wer dafür verantwortlich ist – und wie Ihr selber (ja, auch Du!) dabei mithelfen könnt, WordPress für alle auf Deutsch verfügbar zu machen.
Pingback: Wordpress auf Deutsch (Teil 2) – Hilfe, meine Website erscheint in Denglisch! – pixelverbieger.de
Pingback: WordPress auf Deutsch (Teil 3) – ich möchte auch übersetzen! – pixelverbieger.de
Sehr guter Inhalt, toll, dass Sie ihn teilen. Ich werde Ihre Tipps für den Betrieb meiner Website nutzen. Mit freundlichen Grüßen, David der Autor des Blogs riewes.de