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ownCloud 7 auf QNAP TS-121 installiert

Seit heute läuft auf meinem NAS, einem QNAP TS-121, endlich die Dropbox-Alternative ownCloud – und zwar in der aktuell neuesten Version 7.0.2.

Über die Verwaltungsoberfläche des NAS (QTS 4.1.1) läßt sich zwar mit wenigen Mausklicks im AppCenter die Version 6 von ownCloud installieren, jedoch läßt sich diese nicht automatisch auf Version 7 bringen. Das NAS mault, irgendein Ordner sei nicht editierbar/schreibbar/lesbar, was weiß ich. Wenn det schon so losjeht …

Ich habe mich daher entschlossen, mal ein paar Stunden zu investieren und es mit dieser englischsprachigen Anleitung aus dem QNAP Wiki selber zu versuchen. Mit Erfolg, wie dieser Beitrag zeigt!

ownCloud7 Welcome-Screen

Der Hinweis auf den gescheiterten Versuch mit Version 6 via AppCenter ist wichtig, weil er die oben verlinkte Anleitung um einen kleinen «Schlenker» erweitert.

Meine Befürchtung, für die manuelle Installation einige Stunden investieren zu müssen bzw. einzuplanen rührten daher, dass ich weder mit Linux noch mit NAS bisher fürchterlich viel zu tun hatte. Letzten Endes war das aber unbegründet. Mit Unterbrechungen habe ich netto wohl noch nicht einmal 2 Stunden gebraucht, um dort zu landen, wo die Anleitung aus dem QNAP Wiki endet: «When done, you should be able to list all your NAS user accounts also in the ownCloud users list.»

owncloud7-ziel-erreicht

Los geht’s

Vor Beginn der Operation habe ich mir noch PuTTY für OS X auf meinem MacBook installiert. Keine Ahnung, ob das alles auch mit dem OS-X-eigenen Terminal funktioniert hätte … vermutlich schon, aber egal.

Die Anleitung beginnt mit einer kurzen Erklärung, was ownCloud ist und kann und auf welchen QNAPs welche Version bestätigt läuft. Die TS-121 war nirgends dabei, daher galt das Motto Versuch macht kluch.

Es wird ernst

Der «richtige» Einstiegspunkt war für mich
http://wiki.qnap.com/wiki/Category:OwnCloud#Owncloud_V7

Die nun folgenden 3 Punkte sind locker abzuarbeiten.

Punkt 4, die Änderung der php.ini, war schon kniffeliger, da der im QTS eingebaute Editor tatsächlich nicht funktioniert. Man kann zwar die Einträge in der php.ini ändern, aber nicht speichern. Irgendwas hängt sich da auf.
Also musste ich die notwendigen Änderungen per PuTTY von Hand machen – die dazu nötigen Handgriffe, wie man Dateien überhaupt öffnen, editieren und speichern kann, kann man mit Google mehr oder weniger schnell herausfinden.

Die PHP-Version auf meiner TS-121 war 5.3.29 und paßte daher zur Installationsbeschreibung. Hier war nichts zu tun.

Die additional preparation for ownCloud V7, d.h. die Änderungen in der apache.conf muß man ebenfalls händisch schreiben.

Nach dem Neustart des Webservers ist das NAS dann aber soweit vorbereitet und es kann an die eigentliche Installation von ownCloud gehen.

Hier bestand für mich die größte Hürde darin, die entpackten Files in das Verzeichnis owncloud zu bekommen.

Exkurs: Etwas löschen, was gar nicht da ist :)

Von der erfolglosen Installation von Version 6 war im Ordner /share/Web/ schon der Unterordner owncloud vorhanden. Den habe ich per FTP-Client (Transmit) gelöscht und wollte ihn durch denjenigen Ordner owncloud ersetzen, der durch das Entpacken der tar-Datei entstanden war. Ging aber nicht. «Verzeichnis vorhanden.» Hä? Trotz aktivierter Anzeige versteckter Dateien war Transmit nicht gewillt, alles preiszugeben, was sich im Ordner /Web/ befand – und was ich nicht sehe, kann ich nicht löschen.

Abhilfe ließ sich hier tatsächlich nur via PuTTY schaffen. Dort förderte ein ls im Verzeichnis /Web/ zu Tage, dass ein Objekt namens owncloud@ existierte. Das habe ich per rm owncloud gelöscht, und gut war. (Wer verrät mir, was das @ bedeutet?)

owncloud@

Danach lief die Installation wieder nach Plan Anleitung. Nach ein paar Minuten konnte ich alle meine NAS-Benutzerkonten auch in ownCloud 7 wiederfinden – Yippie!

Wie es weitergeht

Ob und wie sich ownCloud 7 jetzt nutzen und konfigurieren läßt, muss sich zeigen.

Die Funktionalität «Dropbox-Ersatz für Dateisynchronisation» ist für mich erstmal gar nicht vorrangig. Wichtiger ist es, dass wir die Adreßbuch- und Kalender-Sharing-Funktion mit mehreren Geräten nutzen können.
Da hier ein Macbook Pro mit OS X 10.6.8, ein Android-4-4-Smartphone und ein Android-4-1-Smartphone beteiligt sind, bin ich gespannt :)

Vielleicht lohnt es sich ja, aus den anstehenden Erfahrungen einen weiteren Beitrag zu erstellen. Wir werden sehen …

  1. Christian

    Es war zwar eine endlose Fummelei, aber: iCal (v 4.0.4 unter OS X 10.6.8) und mein ownCloud-Kalender synchronisieren miteinander. Beide Richtungen!

  2. Christian

    Mit iCal unter OS X 10.10 (Yosemite) funktioniert die Kalender-Synchronisation auf Anhieb :)

  3. Christian

    Nächste Meldung: Auf meinem Smartphone (LG L90, aka LG D405) mit Android 4.4.4 habe ich soeben DAVdroid 0.6.7.1 installiert und die korrekte CalDAV-Adresse zu meinem ownCloud-Kalender eingetragen – funktioniert. Beide Richtungen.

    Cool.

  4. Freed40

    Hallo,
    danke für den Beitrag, können sie mir bitte bei dem Punkt helfen habe noch nie in der apache etwas verändert können sie das etwas detailreicher machen wäre ihnen sehr dankbar.
    „Die additional preparation for ownCloud V7, d.h. die Änderungen in der apache.conf muß man ebenfalls händisch schreiben.“
    Ich bin über SSH drin aber komme dann nicht weiter…
    vielen dank

  5. Mario

    Hallo Christian,

    vielen Dank! Nach 2 bis 3 (langen) Feierabenden hatte es geklappt. SSH im Mac Terminal war völlig ausreichend. Als Texteditor hatte ich nano per qpkg auf der QNAP TS 112 installiert. Ich habe es sogar geschafft das Adressbuch meines Lumia mit Windows Phone 8.1 mit owncloud zu synchronisieren. Dazu war es erforderlich ein Zertifikat auf der QNAP zu installieren. Dieses konnte ich per openssl erstellen. Wichtig dabei, damit es das Windows Phone nachher akzeptiert: Als common name muss die Domain, im Zweifel die IP Adresse des Servers eingetragen sein, auf dem Owncloud läuft.

    Viele Grüße
    Mario

  6. Fred

    Hi, vielen Dank für die Anleitung.
    3 Anmerkungen.
    – Man muss nicht mit dem gnadenlos nerdigen vi rummachen. Einfach im WinSCP die Datei doppelklicken und im lokalen Notepad bequem editieren.
    – den eaccelrator Teil habe ich in meiner PHP config nicht gefunden
    – Mit Firmware 4.1.3 gib es den php.ini Bug augenscheinlihc nicht mehr.

  7. Fred

    PS: den eaccelerator Teil habe ich dann doch eingebaut, der Datei /share/MD0_DATA/.qpkg/owncloud/owncloud/.htaccess noch chmod 777 verpasst und konnte dann die Aktualisierung via internem owncloud updater durchführen. Das ganze runterladen und von Hand installieren konnte ich mir so ersparen. :)
    War dann schlussendlich alles doch viel einfacher.

  8. Marc

    Schönen guten Tag,
    habe nach dem Post hier (und entsprechender Wiki) OC 7 (.0.5 meine ich) auf meinem TS-221 zum Laufen gebracht.
    Die Windows Clients arbeiten sauber. Probleme macht der Android Client (Nexus 5). Login geht problemlos, aber Dateien werden keine angezeigt, bleibt alles leer. Keine Fehlermeldung beim Sync.
    Am Handy liegt’s nicht, mit der OC App komme ich auf den OC Demo Server drauf und mir werden alle Files angezeigt.

    Klappt das mit deinem Android oder gab es da auch Probleme?

    • Marc

      Noch ein Nachtrag:
      Upload von Android nach OC: klappt
      Löschen auf Android (und damit Löschen in OC): klappt
      Nach dem Upload über Android: Löschen der Datei auf PC-Client: klappt nicht (wird auf dem Androiden weiter als Datei angezeigt)
      Anzeige sämtlicher Ordner und Dateien, welche über PC oder Weboberfläche auf OC hochgeladen wurden mit der OC Android App: klappt nicht

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